
Das Wappen des Colegio Alemán Sucre
Der gemeinnützige Verein „Jugend – Bildung – Hilfe in Bolivien“ entstand 1964 aus der Initiative der Lehrer einer bolivianisch-deutschen Modellschule in Sucre (Colegio Alemán Sucre) und ihrer Freunde und Angehörigen in Deutschland. Die Absicht war ergänzende Bildungsmaßnahmen zum bestehenden Schulsystem, besonders aber für die unterprevilegierte Landbevölkerung anzubieten.
Mit finanzieller Hilfe der deutschen Pfadfinder- und Pfadfinderinnenbünde konnte die ehemalige, nach der Landreform stark verkleinerte Hazienda Cachimayu gekauft werden. In diesem Schulungs- und Begegnungszentrum fand eine Vielzahl von Fortbildungskursen für Jugendleiter, Dorfhelfer, Landlehrer, Lehramtsstudenten und Gesundheitspersonal statt.
Durch die Zuschüsse des BMZ (Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) und den Einsatz von Entwicklungshelfern des DED (Deutscher Entwicklungsdienst) konnte ab 1966 vor allem die Gemeinwesenarbeit mit der Landbevölkerung intensiviert und auf andere Orte ausgedehnt werden.
Partner und Vermittler in Deutschland blieb der JBH, machte Öffentlichkeitsarbeit, suchte Finanzquellen, förderte und betreute Stipendiaten und vermittelte die Spenden und Zuschüsse.
Der Counterpart in Bolivien war das „Centro de Entrenamiento Juvenil“ mit seinen Teilbereichen Gemeinwesenarbeit, Jugendarbeit, Ausbildung von Dorfhelfern und Gesundheitshelfern, Lehrerfortbildung, Erarbeitung von entsprechenden Publikationen usw.
In den achtziger Jahren wurde Cachimayu an den bolivianischen Staat übergeben, der es leider nicht als Fortbildungszentrum weitergeführt hat. Da zu dieser Zeit verschiedene weitere Einrichtungen im sozialen Bereich ihre Arbeit aufgenommen hatten, beschloss der JBH, auch andere Projekte zu unterstützten, die aber alle einen Bezug zu den Kernthemen „Jugend“ oder „Bildung“ aufweisen. Während der Verein in den Anfangsjahren der Trägerverein eines einziges Projekts war, fördern wir heute eine Vielzahl von Einrichtungen und Initiativen von Privatpersonen in verschiedenen Bereichen wie Kultur, Menschen mit Behinderung oder Ökologie.

Unsere Gründergeneration ist nach wie vor aktiv und hat viele spannende Geschichten zu erzählen – hier beim 50-jährigen Jubiläum des JBH 2014