Der JBH selbst bietet leider keine Freiwilligendienste an. Wir kooperieren aber mit verschiedenen anderen Organisationen und Vereinen, die auch Freiwillige in von uns geförderte Projekte entsenden. Da unser Verein aus vielen ehemaligen Freiwilligen und begeisterten Bolivien-Besuchern besteht, können wir aber trotzdem viele Fragen beantworten und tun das auch sehr gerne.

Als Freiwilliger ist man ganz nah dran!

Freiwilligendienste sind generell für alle Menschen geeignet, die tiefere Einblicke in die bolivianische Kultur bekommen wollen als man sie als normaler Tourist bekommt. Sie geben einem die Möglichkeit, in direkten Kontakt zu der Bevölkerung zu treten und voneinander zu lernen. Je nach persönlichen Vorlieben kann man zwischen ganz verschiedenen Projekten, Organisationen und Regionen wählen. Von Englisch-Unterricht auf der Isla del Sol im Titicacasee, Mithelfen im Krankenhaus in Santa Cruz bis hin zu Bäume Pflanzen im Jugendzentrum in Cajamarca ist alles dabei! Wenn man sich für einen längeren Freiwilligendienst entscheidet, hat man oft auch die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen, wie zum Beispiel einen Fotographie-Kurs für Schüler oder ein Mülltrennungs-Projekt.

Wir empfehlen generell längere Freiwilligendienste von mehreren Monaten und im Idealfall sogar einem Jahr, da man eine gewisse Zeit braucht, sich auf die bolivianische Lebensweise und Kultur einzustellen. Je länger man bleibt, desto mehr fühlt man sich dort zu Hause und desto besser kann man sich auch in seiner Einsatzstelle einbringen. Es ist auch sinnvoll, zu Beginn des Dienstes schon über Grundkenntnisse im Spanischen zu verfügen, da es gerade in den ländlichen Regionen wenig Menschen mit Fremdspachenkenntnissen gibt. Einige Organisationen bieten auch die Möglichkeit, am Anfang Sprachunterricht zu nehmen.

Freiwilligendienste kann man grob in zwei Gruppen einteilen: die Programme, die von einem Sponsor finanziert werden und die, bei denen man alles selbst bezahlt. Der bekannteste und für den Freiwilligen kostengünstigster Dienst ist Weltwärts, bei den selbstfinanzierten gibt es eine breite Auswahl an Anbietern, von denen wir hier zwei vorstellen, die auch in von uns unterstützte Projekte vermitteln.

 

Basteln und Spielen im Spielesalon in Tarabuco

Weltwärts

Weltwärts ist ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst für junge Erwachsene (18-28 Jahre), der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) organisiert und finanziert wird. Er dauert zwischen sechs und vierundzwanzig Monaten (die meisten dauern zwölf) und kann in allen Entwicklungsländern abgeleistet werden. Das BMZ übernimmt alle Kosten, inklusive Vorbereitungsseminaren, Flug, Versicherung und einem Taschengeld für den Freiwilligen. Die einzige finanzielle Voraussetzung ist, dass man sich einen Spenderkreis aufbaut, der monatlich bis zu 150€ aufbringt, um die Arbeit des Freiwilligen zu unterstützen.

Der Hintergrund dieses Dienstes ist, dass die Bundesregierung Entwicklungshilfe bekannter machen möchte. Dazu dient einerseits der Spenderkreis und andererseits werden die Freiwilligen dazu angehalten, sich auch nach ihrem Auslandsaufenthalt weiterhin für Entwicklungshilfe einzusetzen.

Weltwärts ist ein Programm, das konkret von vielen verschiedenen Entsendeorganisationen durchgeführt wird. Beispiele hierfür sind die Bolivien Brücke und Volunta gGmbH. Auf der Website von Weltwärts sind auch noch viele andere zu finden.

Weiterführenden Informationen gibt es hier:

  • Weltwärts
  • Bolivien-Brücke e.V.
  • Volunta gGmbH
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    Selbstbezahlte Freiwilligendienste

    Wer kürzer als ein halbes oder ganzes Jahr nach Bolivien möchte, entscheidet sich oft für einen selbstbezahlten Aufenthalt. Hier übernimmt der Freiwillige selbst alle entstehenden Kosten, also für Flug, Versicherung, Unterkunft und Verpflegung. Dieser Freiwilligendienst kann oft schon für nur vier Wochen gemacht werden und steht allen Menschen über 18 bis ins hohe Alter offen. Es gibt sehr viele Organisationen, die solche Freiwilligendienste anbieten. Wir empfehlen hier folgende:

     

    Im CEJ Cajamarca kann man zum Beispiel mit Holz arbeiten

    CEJ

    Das CEJ (= Centro Ecológico Júvenil) ist ein bolivianischer Verein, der zwei Einsatzstellen betreibt: Eine in der Kleinstadt Tarabuco und eine im Waldzentrum Cajamarca, beide in der Nähe von Sucre. In Tarabuco kann man unter anderem in der lokalen Grundschule mithelfen, Kinder im Spielesalon betreuen, im Krankenhaus mitarbeiten oder der Gemeinde helfen, ihre touristischen Angebote zu verbessern. In Cajamarca kann man bei vielen verschiedenen ökologischen Projekten helfen oder auch dabei, neue Häuser zu bauen und andere zu renovieren und Besuchergruppen im Jugendzentrum zu betreuen. Außerdem freuen sich die Lehrer immer über Unterstützung beim Unterricht in einer nahe gelegenen Schule oder bei der Betreuung der Kinder im dortigen Internat!

    Weiterführende Informationen gibt es auf der Website des CEJ.

     

    Hostelling International Bolivia

    Der bolivianische Jugendherbergsverband ist gleichzeitig auch eine Stiftung mit einigen gemeinnützigen Projekten, in denen auch Freiwillige arbeiten. Sie bieten soziale, medizinische und ökologische Freiwilligendienste an ca. 10 Einsatzorten im ganzen Land an. Die Einsatzstellen umfassen unter anderem Kindergärten, Grund- und Oberschulen, Nachmittagsbetreuung von Kindern, Nachhilfe, Kinderheime, Krankenhäuser, Heilpflanzen-Projekte und landwirtschaftliche Aufgaben.

    Weiterführende Informationen:

  • Hostelling International Bolivia
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    Bolivien-Interessierte, die bereits Erfahrungen mit Freiwilligendiensten in Entwicklungsländern gemacht haben und gut Spanisch sprechen, können auch versuchen, sich direkt vor Ort einen Freiwilligendienst zu organisieren. Es gibt viele Kinderheime und einige Tier-Projekte, die auch kurzfristig Freiwillige aufnehmen. Dies ist allerdings wie gesagt nur für Leute mit Erfahrung empfehlenswert, Neulinge sollten auf jeden Fall vorher dafür sorgen, dass sie vor Ort kompetente Ansprechpartner haben!!!

    Wer in Bolivien einen Freiwilligendienst machen möchte, sollte sich vorher bewusst machen, dass Bolivien ein Entwicklungsland ist. Das heißt, dass man dort oft nicht den Luxus und Komfort vorfindet, den man von zu Hause gewohnt ist. Die bolivianische Mentalität ist auch sehr viel mehr von Spontaneität geprägt und man muss sich darauf einstellen, dass längst nicht alles so läuft, wie man das vorher geplant hatte – was aber nicht bedeutet, dass das Ergebnis nicht auch viel besser sein kann! Wer sich davon nicht einschüchtern lässt und offen auf Bolivien und seine Bewohner zu geht, der bekommt dafür die Chance, eine sehr bunte und unglaublich lebensfreudige Kultur kennen zu lernen, die Freiwillige gerne integriert und an allen Festen und Gebräuchen teilhaben lässt!

    Falls Sie noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an unsere/n Freiwilligenbeauftragte/n. Wir freuen uns immer, interessierten zukünftigen Freiwilligen weiterzuhelfen und laden Sie noch einmal besonders herzlich zu unseren Vereinstreffen im Herbst ein, die immer die beste Möglichkeit sind, ganz vielen erfahrenen Bolivien-Reisenden Fragen zu stellen!

     

    Hier geht es zu:

  • Erfahrungsberichten von Freiwilligen bei unseren Projektpartnern
  • Hilfreiche Links